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Hart an der Grenze 1955 - 1964




II. Internationales ADAC 1000-Kilometer-Rennen

27. Mai 1956

Beim 1000-Kilometer-Rennen 1956 kam Paul Frère auf seinem Jaguar D-Type in der 7 Runde zwischen den Streckenabschnitten







III. Internationales ADAC 1000-Kilometer-Rennen

25. Mai 1957  

Beim Training zum ADAC 1000-Kilometer-Rennen 1957 verunglückte Wolfgang Graf Berghe von Trips im Streckenabschnitt  Breidscheid mit seinem Ferrari 250 GT, weil dieser eine andere Anordnung der Pedalen besaß als die Rennsportwagen. Wolfgang Graf Berghe von Trips fuhr zuvor im Training einen Ferrari 335S, dessen Gaspedal sich in der Mitte befand, während rechts die Bremse und links die Kupplung saß.  Wolfgang Graf Berghe von Trips vergaß für einen Augenblick die veränderte Anordnung der Pedalen im Cockpit, der GT-Ferrari hatte die normale Anordnung. Er verwechselte deshalb Gas und Bremse. Der Ferrari wurde von der Rennstrecke geschleudert  und überschlug sich. Der Wagen stürzte einen Hang hinunter. Graf Berghe von Trips war zunächst bewusstlos und wurde in das Adenauer Krankenhaus eingeliefert. Hier wurden ein Nasenbruch, ein Kompressionsbruch des 1. und 2. Lendenwirbels sowie Prellungen festgestellt. Die Verletzungen setzten Wolfgang Graf Berghe von Trips für Wochen, in denen er ein Gipskorsett tragen musste, außer Gefecht.






































VII. Internationales ADAC 1000-Kilometer-Rennen

28. Mai 1961

Fünf Minuten Vorsprung lösten sich in Rauch auf

Phil Hill und Wolfgang Graf Berghe von Trips führten beim 1000-Kilometer-Rennen 1961 bis in der 23. Runde das Rennen souverän an. Sie lagen mit ihrem Ferrari Dino 246 SP mit mehr als 5 Minuten vor Masten Gregory und Lloyd Casner (Maserati Tipo 61 Birdcage). In der 23. Runde schleuderte Phil Hill aufgrund einer Ölspur im Streckenabschnitt Flugplatz in den Graben. Beim Aufprall fing der Ferrari sofort Feuer. Phil Hill konnte sich gerade noch rechtzeitig aus dem Cockpit befreien, bevor der Wagen in Flammen aufging.




Von dem Unfall von Trips/Hill profitierten Masten Gregory und Lloyd Casner. Sie wurden nach 44 Runden als Sieger abgewinkt.



: Wir bedanken uns bei Dirk Rommelsheim, der uns die Bilder seines Vaters Manfred Rommelsheim zur Verfügung gestellt hat.

 

 

Großer Preis von Europa

6. August 1961



Im Training zum Großen Preis von Europa 1961 beschädigte Michael May seinen Lotus so stark, dass er zum Rennen nicht mehr antreten konnte.

Beim Start war die Rennstrecke an einigen Stellen noch feucht, da es vorher stark geregnet hatte. Der Ring trocknete schnell wieder ab, so dass alle Teams (Ausnahme siehe Link zur Rubrik „Anekdoten“) mit Trockenreifen in das Rennen gingen.

Am Start kam Jack Brabham (Cooper) am besten weg und führte das Feld an. Doch schon in dieser ersten Runde drehte sich Jack Brabham in der letzten Hatzenbachkurve von der Strecke.

Im weiteren Rennverlauf dieser ersten Runde stieg ein schwarzer Rauchpilz über dem Streckenabschnitt Schwalbenschwanz auf. Innes Ireland kam von der Strecke ab und sein Lotus fing Feuer. Innes Ireland konnte den Wagen gerade noch fluchtartig verlassen als der Tank explodierte. Die Explosion war so heftig, dass herumfliegende brennende Wrackteile einige Fichten am Streckenrand in Brand setzten.



Wolfgang Seidel (Düsseldorf), der seinen defekten Lotus (Lenkungsschaden) im Schneckentempo um den Ring bewegte, nahm Innes Ireland auf seinem Heck stehend mit zu den Boxen, wo dieser seinem Teamchef Colin Chapmann Bericht erstattet. Wolfgang Seidel beendete in der 3. Runde ebenfalls sein Rennen.



In der zweiten Runde berührten sich Dan Gurney und Graham Hill eingangs der Südkehre. Graham Hill schleuderte von der Bahn und musste das Rennen aufgeben. Dan Gurney konnte nach einem wilden Drift weiterfahren.





: Besten Dank an Dirk Rommelsheim, der uns die Bilder seines Vaters Manfred Rommelsheim zur Verfügung gestellt hat.





8. Internationales ADAC 1000-Kilometer-Rennen

27. Mai 1962

Kohlendioxid betäubt !

Vor 160.000 Zuschauern ging Jim Clark (Teampartner: Trevor Taylor) beim Start zum 1000-Kilometer-Rennen 1962 überraschenderweise mit dem Lotus 23 in Führung. Bis zur 11. Runde konnte er seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. In der 11.Runde verlor Jim Clark im Streckenabschnitt Hatzenbach die Kontrolle über seinen Lotus, kam von der Strecke ab und wurde aus dem Wagen heraus katapultiert (Anschnallgurte waren noch ein Tabu). Jim Clark erlitt nur einen Schock.

Wie kam es zu dem Unfall? Durch die starken Vibrationen auf der Nordschleife hatte ein Auspuffrohr einen Riss bekommen. Dadurch gelangten Abgase ins Cockpit und betäubten Jim Clark kurzzeitig.



 

 

Großer Preis von Deutschland

5. August 1962

 

Beim Großen Preis von Deutschland 1962 fuhr Graf Carel Godin de Beaufort noch seinen alten Vierzylinder-Porsche. Der Fernsehsender Südwestfunk wollte wirklichkeitsnahe Bilder vom Rennen zeigen und montierte im Training eine 16-mm-Kamera hinter dem Sitz von Carel de Beaufort. Zunächst fuhr de Beaufort eine verhaltene Runde und dann „voll“.

Als er in die Fuchsröhre hinein fuhr, waren die Schwingungen, denen die Kamera ausgesetzt war, so stark, dass sich die Kamera aus der Halterung löste, herunterfiel und auf der Rennstrecke liegen blieb. Carel de Beaufort bemerkte das Herunterfallen der Kamera nicht und vor die Runde weiter.

Der nachfolgende Graham Hill schlitzte sich an der Kamera den Öltank auf. Die Ölfontäne spritzte an die Hinterräder seines BRM. Der Wagen landete im Graben und wurde wieder auf die Strecke zurückkatapultiert, bevor er in den Büschen zum Stehen kam. Auch der Cooper von Tony Maggs drehte sich auf der Öllache und wurde in die Eifelbüsche geschleudert. Beide Fahrer blieben fast unverletzt. Bei dem Rennen am Sonntag waren beide Fahrer am Start. Unbeeindruckt von den Ereignissen im Training und den widrigen Witterungsverhältnissen überquerte Graham Hill die Ziellinie als Sieger. Tony Maggs beendete das Rennen als Neunter.




: Besten Dank an Lothar Spurzem für die weiteren Informationen und Bilder von diesem denkwürdigen Rennen auf dem Nürburgring. Die Bilder sind eine echte Rarität, da die Zuschauer bei dem starken Regen kaum Bilder machen konnten. Die Lichtverhältnisse waren zu schlecht oder die Technik vollkommen durchnässt.  

 

 



















Großer Preis der Tourenwagen

16. Juni 1963

6 Stunden am Limit

Der Große Preis der Tourenwagen konnte 1963 mit einem Zuschauerrekord aufwarten. Obwohl es beim Training am Samstag geregnet hatte, waren 40.000 Zuschauer zum Ring gekommen. Dies war Zuschauerrekord bei einem Tourenwagenrennen in Deutschland. Am Sonntag ging es dann beim strahlenden Sonnenschein auf die 6-Stunden-Hatz.

In allen Klassen wurde während des gesamten Rennens am Limit gefahren. Der Alfa Romeo von Bohlmeier/Rader überschlug sich Ausgangs des Streckenabschnitts Pflanzgarten. Als der Alfa mit Geschwindigkeitsüberschuss in die Kurve kam, wurde der Wagen stark abgebremst, kam ins Schleudern und überschlug sich spektakulär über die Längsachse. Der Fahrer blieb unverletzt.  



 

 

Internationales ADAC 12-Stunden-Rennen für Tourenwagen

14. Juli 1963

Im Training zum 12-Stunden-Rennen für Tourenwagen 1963 überschlug sich Jörg Klasen (Startnummer 94) mit seinem BMW 700, blieb zum Glück aber unverletzt. Auf einer Wiese hinter dem Fahrerlager wurde der BMW wieder hergerichtet und konnte am Rennen teilnehmen.





 

 

25. Großer Preis von Deutschland

4. August 1963

Bruce McLaren fuhr in der 2. Runde die Arembergkurve zu schnell an. Er lenkte seinen Cooper nicht mehr ein, überquerte den Graben und überschlug sich. Während des Überschlags wurde Bruce McLaren aus dem Wagen geschleudert und blieb kurze Zeit bewusstlos liegen. Er wurde ins Adenauer Krankenhaus gebracht. Außer einer Gehirnerschütterung wurden keine weiteren Verletzungen festgestellt.

Im weiteren Rennverlauf verlor Carel Graf de Beaufort an seinem Porsche zwischen Adenauer Forst und Metzgesfeld das linke Hinterrad. Die Felge war an den Radmuttern ringsherum ausgebrochen. Graf de Beaufort konnte den Wagen auf der Strecke halten und entstieg ihm unverletzt. Ein Jahr später sollte ihm vermutlich wiederum eine defekte Felge beim Training zum GP von Deutschland zum tödlichen Verhängnis werden. 







27. Internationales ADAC Eifelrennen

26. April 1964

Motorradrennen der 350-ccm-Klasse

In der 350er Klasse boten Hoppe (AJS), Mike Duff (AJS), Heiner Butz (Norton) und Thalhammer (Norton) zur Begeisterung der Zuschauer in den ersten 5 Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit mehrmaligen Führungs- und Positionswechseln. In der 6. Runde kam Thalhammer in der schwierigen Rechtskurve vor Müllenbach zu Fall. Er hatte zuviel Schräglage und flog mit der Norton durch den doppelten Sicherheitszaun, der umgerissen wurde.

In der 10. Runde ereilte Mike Duff das gleiche Schicksal. Heiner Butz hatte bis zum Streckenabschnitt Scharfer Kopf einen Vorsprung von 50 – 60 Metern heraus gefahren. Diesen Vorsprung wollte Mike Duff wett machen und er stürzte in der schnellen Linkskurve hinter dem Streckenabschnitt Scharfer Kopf. Mike Duff blieb mit dem Gesicht im Wasser des Streckengrabens liegen und verlor das Bewusstsein. Zuschauer zogen ihn aus den Graben und retteten ihm vermutlich das Leben. Von einem Streckenposten gab es für die Hilfeaktion der Zuschauer nur Ermahnungen. Mike Duff lag drei Tage im Koma. 



 

 

Internationales ADAC 1000-Kilometer-Rennen

31. Mai 1964  

Neue Bremsbeläge müssen eingefahren werden

Das erste Zeittraining zum 1000-Kilometer-Rennen 1964 wurde am Donnerstagnachmittag gestartet. Schon 20.000 Zuschauer hatten sich rund um die Nordschleife niedergelassen. Edgar Barth fuhr an diesem Tag mit einem Porsche 904/8 die Bestzeit in 9:08,8 Minuten und damit einen neuen inoffiziellen Rundenrekord für Prototypen.

Am Samstag wurden eine halbe Stunde vor Ende des Trainings an dem Porsche 904/8 von Edgar Barth und Colin Davis (Startnummer 127)  die Bremsbeläge gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt stand das Duo auf dem 6. Startplatz. Edgar Barth wurde von Rennleiter Huschke von Hanstein zum Einbremsen der neuen Beläge auf die Strecke geschickt. Nach dem Wechseln von neuen Bremsbelägen mussten die Bremsbacken auseinandergedrückt und danach durch mehrmaliges Pumpen mit dem Bremspedal wieder in die Ausgangsstellung gebracht werden. Diesen Vorgang vergaß Edgar Barth vor dem Losfahren auf die Nordschleife.

Durch dieses Missgeschick endete die Fahrt von Edgar Barth schon in der Südkehre. Beim Einbremsen in die Südkehre trat Edgar Barth ins Leere. Ohne Bremswirkung fuhr Edgar Barth in der Linkskurve geradeaus und der Porsche überschlug sich im Innenraum der Südkehre. Edgar Barth wurde mitsamt des Sitzes aus dem offenen Porsche herausgeschleudert. Der Wagen erlitt einen Totalschaden. Edgar Barth kam mit einigen Prellungen glimpflich davon.

Am Sonntag starteten Edgar Barth und Colin Davis mit dem T-Car. Es handelte sich dabei um einen Porsche 904 GTS, der mit der Startnummer 127T versehen wurde. Das Rennen endete leider in der 10. Runde mit einem Unfall.

 

Unfälle mit Shelby-Cobra

Das 1000-Kilometer-Rennen 1964 stand für die Shelby Cobras unter keinem guten Stern. Beim ersten Zeittraining am Donnerstag ereignete sich ein schwerer Unfall. Der Italiener Vincenzo Arena, ein Ringneuling,  kam im Streckenabschnitt Pflanzgarten mit seiner Shelby-Cobra (Startnummer 100) von der Strecke ab. Der Wagen drehte sich herum und wurde mit der Fahrerseite gegen zwei Bäume geschleudert. Vincenzo Arena erlitt eine Gehirnerschütterung und mehrere Rippenbrüche. Der Wagen konnte für das Rennen nicht mehr hergerichtet werden.

Beim Start am Sonntag gab es weitere böse Überraschungen für die Shelby Cobras. Eine Cobra fing unmittelbar nach dem Start Feuer und blieb in der Südkehre stehen. Durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr konnte der Brand gelöscht und das Rennen fortgesetzt werden. Nicht viel weiter kam der Wagen mit der Startnummer 101 von Bob Bondurant und Jochen Neerpasch. Bob Bondurant wurde beim Start in eine Kollision verwickelt. Daraufhin berührten Karosserieteile die Reifen. Bob Bondurant blieb mit dem Wagen in der Nordkehre stehen. Die Karosserie wurde notdürftig hergerichtet und das Rennen fortgesetzt. In der 12. Runde kam durch einen Motorschaden das endgültige Aus..



Doch die Unglücksserie für die Shelby Cobras riss nicht ab. Im Rennen am Sonntag verunglückte Tommy Hitchcock mit seiner Shelby Cobra (Startnummer 95) in der 2. Runde. Im Training hatte er den Wagen auf den 7. Startplatz gefahren und damit für das beste Ergebnis für die Shelby Cobras gesorgt. Der Start zum Rennen klappte hervorragend und Tommy Hitchcock behauptete sich in der Führungsgruppe. 




Trainingsunfall am Freitag

Der Brite Dick Protheroe verunglückte mit seinem Jaguar E-Type (Startnummer 94) beim Training am Freitag im Streckenabschnitt Flugplatz. Der Jaguar wurde von der Strecke getragen. Dick Protheroe erlitt zum Glück nur eine leichte Gehirnerschütterung.

Leider gab es in den Trainingstagen noch zwei weitere Unfälle mit tödlichem Ausgang. 




 Für die Bilder und Informationen zu diesen dramatischen Ereignissen von dem 1000-Kilometer-Rennen 1964 bedanken wir uns bei: 
- Dirk Rommelsheim, der uns die Bilder seines Vaters Manfred Rommelsheim zur Verfügung gestellt hat
- Werner Ullrich

 

 

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