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Eröffnungsfeier und Eifelrennen 1927

 

Zeitplan Eröffnungsfeier

 

Zeit

Freitag, 17. Juni 1927

Ab 12:00 Uhr

Ankunft der Plakettenfahrer vor dem Landratsamt in Adenau

18:00 Uhr

Fahrerbesprechung der Motorradfahrer im Tribünenrestaurant des Start- und Zielplatzes.

20:00 Uhr

Platzmusik auf dem Marktplatz von Adenau

20:30 Uhr

Festabend für geladene Gäste, gegeben von der Stadt Koblenz im Kasino zu Koblenz

21:00 Uhr

Zusammenkunft der Plakettenfahrer im Hotel ‚Eifeler Hof’ in Adenau

Samstag, 18. Juni 1927

10:00 Uhr

Ankunft der Ehrengäste von Koblenz auf dem Start- und Zielplatz.

10:15 Uhr

Feierliche Eröffnung des Nürburgring

11:30 Uhr

Besichtigungsfahrt für die Ehrengäste über die Renn- und Prüfungsstraße

12:30 Uhr

Freiübungen von 1000 Turnern und Sportlern des Ausschusses für Leibesübungen (Köln).

13:30 Uhr

Frühstück im Tribünenrestaurant

14:30 Uhr

Beginn der Motorradrennen über ca. 150 km (Eifelrennen)

17:30 Uhr

Fahrerbesprechung der Renn- und Sportwagen im Tribünenrestaurant.

19:00 Uhr

Festessen für die von der Verwaltung des Nürburgring geladenen Ehrengäste im Hotel ‚Eifeler Hof’ in Adenau

20:00 Uhr

Platzmusik in allen größeren Unterkunftsorten der Nürburgring Fahrer insbesondere in Adenau, Ahrweiler, Altenahr, Bonn, Koblenz, Mayen, Neuenahr.

20:30 Uhr

Illumination von Adenau, Bergfeuer und Feuerwerk.

Sonntag, 19. Juni 1927

8:00 Uhr

Festgottesdienst in den Kirchen zu Adenau.

10:00 Uhr

Start der Sport- und Rennwagen zum Eifelrennen 1927 über 450 km

17:00 Uhr

Bekanntgabe der offiziellen Resultate des Eifelrennens am Start- und Zielplatz.

17:30 Uhr

Freigabe des Nürburgring für allgemeine Besichtigungsfahrten.

19:00 Uhr

Festessen für die vom ADAC geladenen Ehrengäste im Kurhaus zu Neuenahr.

21:00 Uhr

Preisverteilung und Festball in den Räumen der Kurverwaltung.

 

Am Samstag standen die Läufe für die Motorräder und Gespanne auf dem Programm. 118 Fahrer hatten sich in die Starterliste eingetragen. Dass die Auftaktveranstaltung mit Motorrädern begann, zeigt, welch großes Interesse man damals dem Motorradsport entgegenbrachte. Motorradrennen waren zumindest genau so populär wie Autorennen und lockten viele Zuschauer an die Rennstrecken.

 

Der Eintritt am Nürburgring kostete zwischen zwei Reichsmark für einen Streckenplatz und 200 Reichsmark für einen Logenplatz.

 

1. Rennen

Der Mann der ersten Stunde auf dem Nürburgring war Toni Ulmen auf einer englischen Velocette in der 350ccm-Klasse. Für die 5 Runden auf der Nord- und Südschleife benötigte er 1:40 Stunden (Durchschnitt 84,2 km/h). Die 250er-Klasse gewann Walter Glöckler (NSU).

In der Klasse bis 175ccm gewann DKW-Werksfahrer Sprung.

 

2. Rennen

Im 2. Rennen das kurz nach 16:00 Uhr gestartet wurde, fuhren die Solomotorräder bis 500ccm, bis 750ccm und über 750ccm zusammen mit den Seitenwagenmaschinen bis 600ccm und bis 1000ccm. Die 500er-Soloklasse war dabei mit 17 Maschinen sehr stark besetzt.

Nach den sechs Runden auf der Nord- und Südschleife gewann Toni Bauhofer (BMW) mit mehr als vier Minuten Vorsprung vor dem Kölner Zündorf auf DKW in der 500ccm-Klasse. Toni Bauhofer benötigte für die 6 Runden 1:53,51 Stunden. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 89,6 km/h.

Bei den 750er-Solomaschinen fuhr der spätere Weltrekordmann Ernst Henne (BMW) die schnellste Runde, musste aber schon nach der zweiten Runde mit Motorschaden aufgeben. Eine Tornax mit Jap-Motor gewann.

In der 1000ccm-Klasse siegte Paul Rüttchen mit seiner Zweizylinder-Harley-Davidson.

 

Die Klasse der Seitenwagenmaschinen bis 600ccm gewann Kürten, der eine Andrees fuhr. In der 1000er-Klasse, in der fünf Maschinen gestartet waren, kam nach sechs Runden nur noch eine Maschine an, eine ziemlich langsam fahrende Harley-Davidson.

 

3. Rennen

Am Sonntag fuhren bei den Sport- und Rennwagen alle Kategorien und alle Klassen in einem gemeinsamen Rennen. Die Sportwagen hatten zwölf Runden zurückzulegen, die Rennwagen unter 1100ccm ebenfalls zwölf, die Rennwagen der größeren Klassen 14 Runden. 45 Teilnehmer starten in den 4 Sportwagenklassen, 19 Fahrer bei den Rennwagen. Jede Klasse musste ihre volle Distanz fahren.

 

Rudolf Caracciola ging nach 12 Runden in der Sportwagenklasse über 5-Liter-Hubraum mit einem Mercedes-Kompressor Typ S nach 3:33,21 Stunden durchs Ziel (Durchschnittsgeschwindigkeit 96,5 km/h), während der Sieger der kleinsten Rennwagenklasse (bis 750ccm), der Hannoveraner Buthenuth auf Hanomag, mit einem Gesamtdurchschnitt von 60,6 km/h noch nach 5,5 Stunden auf der Strecke war. Auch er musste seine zwölf Runden absolvieren, und da seine beiden Mitstreiter in dieser Klasse, bereits in der dritten und in der fünften Runde ausgefallen waren, zog zum Schluss Buthenuth ganz allein um den Ring. Auch die schnellste Runde der kleinen Klasse fuhr Buthenuth in 25:21,1 Minuten, was einem Durchschnitt von 68,1 km/h entsprach.

 

In der Klasse 2000 bis 5000ccm standen vier Sportwagen am Start: ein Steyr, ein Bugatti, ein Stoewer und ein Austro-Daimler. In dieser Kategorie gewann Graf Eckard von Kalnein auf einem 2,3-Liter-Bugatti, der einen Durchschnitt von 85,6 km/h erreichte. Sechs Minuten hinter ihm kam als Zweiter Hans Stuck auf einem Austro-Daimler durchs Ziel.

 

Die schnellste Runde in der Sportwagenklasse bis 3 Liter ging aber weder an Hans Stuck noch auf das Konto von Graf Kalnein. Diese fuhr Gräfin Bea von Einsiedel auf einem Steyr in 18:23 Minuten. Drei Boxenstopps - statt einem zum üblichen Nachtanken - warfen sie aber so weit zurück, daß sie drei Minuten hinter Stuck nur auf Platz drei kam.

 

Die 1500er-Klasse wurde von dem Frankfurter Andreas auf einem Bugatti gewonnen, die 1100er-Klasse von Gockenbach aus Arnstadt mit einem Pluto.

Bei den Rennwagen gingen in den fünf ausgeschriebenen Klassen nur 16 Fahrer an den Start. Christian Werner siegte mit seinem 2-Liter-Mercedes-Kompressor praktisch ohne Konkurrenz. In der großen Klasse gewann August Momberger mit einem Bugatti mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 85,4 km/h erzielte.

Weitere Informationen und Bilder zur Südschleife und zum Eifelrennen gibt es in dem Buch
The Other Green Hell

Link zum Buch

und in dem Buch

ADAC Eifelrennen

Link zum Buch

 

3. März 2000

Copyright: Burkhard Köhr

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